



DIESSENER KERAMIKPREIS
Mit dem Diessener Keramikpreis will die Firma Rohde in erster Linie das Handwerk fördern und den keramischen Nachwuchs zu künstlerischen und kreativen Höchstleistungen herausfordern. Seit 2001 lobt der Brennofenhersteller aus Rosenheim diese renommierte, mit 4000 Euro dotierte Auszeichnung aus. Der Preis ist sehr begehrt, nicht nur wegen des hohen Preisgeldes, sondern auch wegen seiner internationalen Wertschätzung. Die Preisverleihung gilt als einer der Höhepunkte des Marktgeschehens.
Die Arbeiten des Diessener Keramikpreises sind während des Töpfermarktes im historischen Traidtcasten des Diessener Kirchenzentrums zu sehen. Eine qualifiziert besetzte Fachjury trifft die Auswahl. Jedes Jahr wird der Wettbewerb zu einem bestimmten Thema ausgerufen.
MANFRED EMMENEGGER-KANZLER AUS OTTERSWEIER GEWINNT DIESSENER KERAMIKPREIS 2022
„Manfred Emmenegger-Kanzlers keramische Arbeiten sind durch klare, geometrische Strukturen gekennzeichnet. Seit vielen Jahren sind sie auf dem Diessener Töpfermarkt zu sehen und nehmen dabei eine unverwechselbare, singuläre Stellung ein. Die beiden Arbeiten, die für den Wettbewerb um den Diessener Keramikpreis von ihm eingereicht wurden, haben sofort die Aufmerksamkeit der Jury auf sich gezogen. Dabei spielten die klaren abgekanteten Linien, der starke Kontrast von hellen und dunklen Bereichen eine Rolle. Das grafische Element ist dabei wesentlich. Ein geheimnisvolles dunkles Innere zieht den Blick auf sich, der nach der Tiefe des Objektes sucht. Erst dann wird klar, dass es einen Boden, eine Wandung und einen Rand gibt, also die klassischen Prinzipien eines Gefäßes erfüllt werden. So entsteht ein Gefäß mit unbekanntem Inneren, ein Außen- und ein Innenraum. Die Jury fand in diesen Arbeiten das Thema des diesjährigen Keramikpreises „Gefäß-Objekt-Gefäß“ auf besonders eindrucksvolle und einzigartige Weise umgesetzt“, heißt es in der Laudatio zum Diessener Keramikpreis 2022. Die fünfköpfige Jury wählte aus den rund 90 Bewerbungen nur einen einzigen Preisträger aus.
Emmenegger-Kanzler, 1953 in Waldshut geboren, studierte in Krefeld Keramikdesign. Seit 1999 betreibt er seine eigene Werkstatt in Ottersweier in Baden-Württemberg. Mit zahlreichen renommierten Preisen ausgezeichnet sind viele seiner Arbeiten auch im öffentlichen Raum zu bewundern, so an der TU Darmstadt, am Kaiserstuhl, in München und am Rheinhafen Kehl.